So findest du dein passendes Ordnungssystem – und behältst den Überblick
- Kristina Jankowski

- 5. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Juli
Ein Ordnungssystem ist mehr als hübsche Boxen mit Etiketten. Es ist das Fundament, das deinen Alltag stützt – oder dich ausbremst. Wenn du ständig suchst, umräumst oder neu organisierst, fehlt dir wahrscheinlich genau dieses tragfähige Gerüst. Du musst dich nicht verbiegen oder superdiszipliniert sein, um Ordnung zu halten. Was du brauchst, ist ein System, das zu deinem Leben passt – nicht zu Pinterest-Standards. Es geht nicht darum, dass alle Bücher farblich sortiert sind (auch wenn ich das persönlich mag 😉). Wichtiger ist, dass du weißt, wo deine Dinge sind – und dass du im Alltag schnell Zugriff hast. Ordnung darf pragmatisch, alltagstauglich und auch mal unperfekt sein. Selbst eine klassische Krimskrams-Schublade ist in Ordnung – solange sie ihren festen Platz hat. Auch das ist Struktur.

Warum intuitives Aufräumen nicht langfristig hilft
Viele räumen „nach Gefühl“ auf. Heute hier, morgen dort – ohne feste Struktur. Das klappt kurzfristig, aber langfristig fehlt der Überblick. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Energie.
Typische Folgen:
Dinge werden „mal eben irgendwo“ abgelegt.
Der Haustürschlüssel hat keinen festen Platz.
Du räumst ständig, aber es bleibt unübersichtlich.
To-dos verschwinden im Papierstapel – Routinen fehlen.
📝 Übung: Finde deine Stolperstellen
Notiere eine Woche lang, was du suchst. Du wirst schnell Muster erkennen. Lege dann für die drei häufigsten Dinge einen festen Platz fest – genau dort, wo du sie brauchst. Versuche, diese neue Herangehensweise zwei Wochen zu testen – neue Abläufe brauchen Zeit.
Ordnung funktioniert nur, wenn sie zu dir passt
Was bei anderen super aussieht, kann für dich völlig unpraktisch sein. Ordnungssysteme müssen zu deinem Alltag, deinem Rhythmus und deinen Bedürfnissen passen – sonst funktionieren sie nicht. Pinterest und Instagram sind voll mit stylishen Systemen, doch viel wichtiger ist die Frage: Was brauchst du wirklich? Jeder Mensch lebt anders – und das darf sich im Ordnungssystem widerspiegeln.
Ein paar Fragen zur Orientierung:
Bist du eher visuell und brauchst offene Regale – oder lieber geschlossene Schränke?
Liebst du es minimalistisch – oder magst du es gemütlich und vielseitig?
Wohnst du allein, mit Familie oder in einer WG?
Welche Hobbys brauchen ihren festen Platz?
💡 Mein Tipp für dich:
Ordnung ist keine Kopiervorlage. Gestalte dein System so, dass es zu deinem Alltag passt – und nicht zu einem Idealbild.
📝 Übung: Beobachte deine Alltagsmuster
Achte eine Woche lang bewusst darauf, wo Ordnung in deinem Alltag bereits gut funktioniert – und warum. Gibt es Bereiche, in denen du Dinge schnell findest, ohne groß nachzudenken? Gleichzeitig lohnt es sich, hinzuschauen, wo es hakt. Welche Dinge nutzt du täglich – und haben sie schon einen festen Platz? Spannend ist auch zu beobachten, was du regelmäßig in die Hand nimmst, obwohl du es eigentlich gar nicht brauchst. Vielleicht wühlst du dich jeden Morgen durch 20 Jacken an der Garderobe, obwohl du aktuell immer dieselben drei trägst. Solche Muster helfen dir zu erkennen, wo du mit kleinen Anpassungen viel Klarheit schaffen kannst.
Gewohnheiten sind wichtiger als jedes System
Selbst das beste Ordnungssystem bringt nichts, wenn es nicht zu deinem Alltag passt. Wenn du ständig gegen deine Gewohnheiten arbeitest, wird Aufräumen zur Daueraufgabe.Beispiel: Du legst deine Tasche immer im Flur ab, aber dein neues System sieht vor, sie im Schlafzimmer zu verstauen. Klappt das nicht? Dann liegt es nicht an dir – sondern daran, dass das System nicht zu deinem Rhythmus passt. Wenn die Tasche sowieso im Flur landet: Bring dort einen Haken an – und fertig. Du musst dich nicht ändern – nur den Ablauf.
🌱 Coaching-Impuls:
Nutze bestehende Wege, um neue Routinen zu entwickeln. Teste neue Lösungen für vier Wochen – und sei ehrlich: Wenn sie nicht passen, ist das okay. Dann darfst du sie anpassen oder sie dürfen gehen.
Mit kleinen Schritten zum großen Ziel
Viele möchten ihr Zuhause an einem Wochenende komplett umorganisieren – und verlieren dabei schnell die Motivation. Warum? Weil die Veränderung zu groß ist, der Aufwand zu hoch oder der Alltagstest fehlt.
Ein typisches Beispiel: Papierchaos auf dem Schreibtisch. Statt direkt ein ausgeklügeltes Ablagesystem zu installieren, hilft es oft, erstmal ganz simpel zu starten – zum Beispiel mit einer Box für „unsortierte“ Unterlagen. So schaffst du schnell eine freie Fläche und entlastest dich im Alltag. Es ist nämlich viel leichter, später eine Box durchzugehen, als sich gleich dem ganzen Schreibtisch zu widmen. In der Box landet alles, was noch bearbeitet oder sortiert werden muss – ohne dass du zusätzlich entscheiden musst, wohin der Tacker gehört, ob du das Klebeband wirklich brauchst oder was mit all den angefangenen Schmierzetteln passiert.
Du gewinnst Klarheit, ohne dich zu überfordern.
📝 Übung: Mach den ersten Schritt
Such dir einen Bereich aus, der dich regelmäßig stresst – zum Beispiel die Postablage. Eine Zwischenlösung wie eine Sammelbox bringt sofort Klarheit. Du musst nicht alles sofort erledigen – aber du schaffst Struktur, die wirkt.
Wie Ordnungshelfer dich wirklich unterstützen
Boxen, Etiketten, Planer – es gibt unzählige Ordnungshelfer. Aber sie bringen nur dann etwas, wenn du vorher weißt, wofür du sie brauchst. Mehr Stauraum allein löst keine Unordnung. Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe eine einzige Box für alles rund ums Geschenkeverpacken – Karten, Bänder, kleine Tüten. Wenn ich ein Geschenk einpacke, brauche ich nur zwei Dinge: diese Box und das Geschenkpapier. Fertig.
Stell dir vor dem Kauf folgende Fragen:
Wofür will ich den Ordnungshelfer nutzen?
Welche Bereiche oder Kategorien will ich strukturieren?
Wo soll der Helfer stehen – und wie oft brauche ich den Inhalt?
✨ Mach’s dir leicht:
Nutze zunächst, was du schon hast. Ein Schuhkarton reicht oft, um ein neues System zu testen – bevor du etwas Neues kaufst.
🌱 Coaching-Impuls:
Ordnung beginnt nicht im Einrichtungsgeschäft – sondern im Kopf. Erst wenn du weißt, was du brauchst, machen Tools wirklich Sinn.
Fazit: Alltagstaugliche Ordnung, die zu dir passt
Struktur muss nicht perfekt sein – aber sie sollte zu deinem Leben passen. Ein gutes System unterstützt dich, statt dich zusätzlich zu belasten. Es darf einfach sein, flexibel bleiben und sich mit deinen Bedürfnissen weiterentwickeln.
✅ Checkliste für deine persönliche Alltagsstruktur
Welche Dinge suche ich regelmäßig – und warum?
Haben diese Dinge einen festen und gut erreichbaren Platz?
Welche Bereiche funktionieren gut – was genau trägt dazu bei?
Wo sammelt sich immer wieder Unordnung?
Welche Gewohnheiten habe ich – und wie lassen sie sich nutzen?
Nutze ich Kisten, Körbe oder Schubladen sinnvoll?
Habe ich im Alltag ausprobiert, ob mein System funktioniert?
Ordnung ist kein einmaliger Kraftakt, sondern etwas, das mit dir wachsen darf. Du musst nicht alles unter Kontrolle haben, um dich wohlzufühlen. Aber du kannst dir Umgebungen schaffen, die dich entlasten – Schritt für Schritt und ganz alltagsnah.
➡️ Du willst dein eigenes Ordnungssystem entwickeln?Ich begleite dich dabei – einfühlsam, klar und mit viel Erfahrung für das, was im Alltag wirklich funktioniert.



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